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Kirche St. Pankratius zu Tragnitz

 

Die Sportler und die Touristen, die in Fischendorf ihre Boote einsetzen, und die Kraftfahrer und Radler, die von Leisnig nach Grimma fahren, kennen sie, die kleine Kirche an der Freiberger Mulde in Tragnitz. Malerisch gelegen, spiegelt sich ihr Bild in den Fluten am großen Wehr. Oft fotografiert und gemalt mit dem imposanten Hintergrund der Burg Mildenstein. Seit Jahrhunderten steht die St. Pankratiuskirche am Muldenfluß, genannt nach dem um 304 in Rom wegen seines christlichen Glaubens ermordeten jungen Mannes mit Namen Pankratius (übrigens einer der sog. Eisheiligen am 12. Mai).

Kirche St. pankratius

 

Viel hat diese Kirche erlebt in Kriegswirren. Aber immer wieder wurde sie durch den Opfersinn der Gemeindemitglieder aufgebaut und erhalten bis zum heutigen Tage. Die Kirche wurde erstmals erwähnt in einer Besitzerurkunde des Bischofs Bruno von Meißen für das Kloster Buch vom Jahre 1214. Die erste große Erneuerung erfolgte nach den Schrecken des Dreißigjährigen Krieges. Das gesamte Kircheninnere wurde damals ein Opfer der in dem Gebäude zeltenden kroatischen Truppen, die samt ihren Pferden dort Einzug gehalten hatten.

 

Von 1659 stammen Altar und Kanzel. Der wertvolle Schnitzaltar von Bildhauer Valentin Otte und dem Maler Johann Richter, beide aus Meißen, hat sein größeres Gegenstück von 1664 in der Sankt Matthäi Kirche in Leisnig. Nach den Kriegswirren um Napoleon erfolgte 1845 eine weitere malermäßige Ausgestaltung der Kirche zum heutigen Bild. Aus dem kleinen romanischen Schiff entstand ein Neubau im Jugendstil. Glücklicherweise wurde der Altarraum im Stil des 17. Jahrhunderts belassen. Noch heute kann man den Altar, die Kanzlei, ein Sakramenthäuschen aus Rochlitzer Porphyr (v. 1480), eine Madonna auf dem Mond (ca. 1420) bewundern. Letztere stammt wahrscheinlich aus dem vor 1659 zerstörten Altar. Dazu kommen als Besonderheit zwei evangelische Beichtstühle aus dem 17. Jahrhundert. Ein wunderbar geschlossenes Bild bietet sich dem Besucher, wenn er durch den riesigen Triumphbogen aus Rochlitzer Porphyr den Altarraum betritt. Sehenswert sind die großen bunten Glasfenster im Kirchenschiff mit Motiven der Passions- und Ostergeschichte (bester Jugendstil!). Sehr geschickt haben die Bauherren von 1904 das 17. und das 20. Jahrhundert miteinander verbunden. Es entstand ein warm getönter harmonischer Kirchenraum, der als Tauf- und Traukirche genutzt wird. Bis zum heutigen Tage haben die Gemeindemitglieder und der Kirchenvorstand viel getan, um dieses Bauwerk der Nachwelt als ein wertvolles Zeugnis von einsatzbereitem christlichem Glauben zu erhalten. Wer diese Kirche besucht, lernt sie lieben, obwohl sie äußerlich nicht viel hermacht. Auch die Kirchenmusik hat hier ein gutes Zuhause.

 

Im Sommer und am 2. Sonntag im Advent erfreuen die Besucher die traditionellen Musiken mit Kirchenchor, Kurrende, Flöten und Posaunen. Erfreuen auch Sie sich, lieber Leser, an dieser sehenswerten Kirche und ihren Schätzen.

Pfarrer G. Mauersberger, Pf.i.R.


2006 wurde im Rahmen der Tragnitzer Sommermusik (jeweils am ersten Sonntagnachmittag im Juli) der Abschluss des ersten Bauabschnitts (die Restaurierung des Altarraumes einschließlich Felderdecke) gefeiert. Nun hofft die kleine Dorfgemeinde auf weitere Fördermöglichkeiten sowie die Unterstützung durch Stiftungen und einzelnen Spendern, denn die Arbeiten müssen weitergehen. Immerhin ist unklar, wie weit der Schwamm, der im ersten Bauabschnitt beseitigt werden konnte, sich bereits unter dem gesamten Kirchendach ausgebreitet hat.


Die Tragnitzer hängen sehr an ihrer Kirche, die für sie weit mehr ist als nur ein Gebäude. Zu Festgottesdiensten singt die Kantorei, zur Sommermusik gibt es im Anschluss Kaffee und Kuchen und für den zweiten Weihnachtsfeiertag wird ein extra einstudiertes Krippenspiel aufgeführt. Mehr über das Gemeindeleben finden Sie im Internet unter www.kirche-leisnig.de.

Pfarrerin K. Schulze